Wie kann man im Alltag nachhaltig leben? Dieses Thema beschäftigt immer mehr Menschen. Wir zeigen dir unsere besten Tipps für ein nachhaltiges Leben mit Langzeit-Wirkung.
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Der Duden definiert Nachhaltigkeit als eine „längere Zeit anhaltende Wirkung“ im Bezug auf umweltspezifische, gesellschaftliche und soziale Aspekte. In eigenen Worten geht es konkret darum, alle drei Punkte in Einklang zu bringen, um unseren Nachkommen ein Leben auf dieser Erde zu ermöglichen.
Nachhaltigkeit umfasst alle Lebensbereiche. Ob beim Einkauf, in der Freizeit, im alltäglichen Leben, beim Reisen oder dem Lebensstil – schon kleine Veränderungen reichen aus, um Großes zu bewirken.
Der Begriff Nachhaltigkeit lässt sich anhand eines Drei-Säulen-Modells erklären: Dieses geht davon aus, dass es drei Dimensionen von Nachhaltigkeit gibt:
1.Die ökologische Nachhaltigkeit zielt darauf ab, die Umwelt samt ihrer natürlichen Ressourcen zu schonen.
2.Bei der ökonomischen Nachhaltigkeit geht es darum gut zu wirtschaften. Profit ist zwar wichtig, jedoch sollen Unternehmensstrategien langfristig ausgelegt werden. Fairer Handel ist dabei ein wesentliches Kriterium.
3.Die soziale Nachhaltigkeit umfasst eine faire Bezahlung sowie die Berücksichtigung aller Interessen der Arbeitnehmer. Außerdem stehen eine regelmäßige Aus- und Weiterbildung sowie die Möglichkeit zur freien beruflichen Entfaltung ganz oben.
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit im Alltag
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit formulieren die Leitlinien für Unternehmen und Staaten. Allerdings können sie als Orientierung für den Alltag als Konsument umgemünzt werden, um deinen Alltag in puncto Geldanlage, Ernährung und Freizeitaktivitäten nachhaltig zu gestalten:
Ökologische Nachhaltigkeit im Alltag:
- Wie kann Plastik und Plastikmüll in der Umwelt reduziert werden?
- Welche umweltfreundlichen Fortbewegungsmöglichkeiten gibt es?
- Wie kann nachhaltiger und umweltfreundlicher Konsum stattfinden?
Ökonomische Nachhaltigkeit im Alltag:
- Wie wird Kleidung langlebiger?
- Wie kann Food-Waste vermieden werden?
- Wie kann Geld nachhaltig angelegt werden?
Soziale Nachhaltigkeit im Alltag:
- Welche Möglichkeiten gibt es, um fair einzukaufen?
- Wie können eigene Ressourcen genutzt werden, damit die Umwelt und die Menschheit davon profitiert?
Wie kann man im Alltag nachhaltig leben?
Um die Umwelt zu schützen, muss die Art und Weise des Konsums nachhaltig verändert werden. Diese Erkenntnis ist vielen bewusst und die meisten sind auch bereit einen wertvollen Beitrag dazu zu leisten. Manchen fehlt jedoch vielleicht noch der passende Ansatz dazu.
Ein nachhaltiges Leben zu führen ist in manchen Fällen negativ behaftet, da viele befürchten auf grundlegende Dinge verzichten müssen. Allerdings ist nachhaltig leben gar nicht so schwer wie manche vielleicht glauben.
Die Pyramide für nachhaltigen Konsum ist dabei ein guter Stützpunkt, an dem man sich orientieren kann. Sie beruht auf der berühmten Maslowschen Bedürfnispyramide. Beide haben gemeinsam, dass auf den unteren Ebenen die wichtigsten Prinzipien verankert sind. Deshalb ist es wichtig, die Pyramide von unten nach oben zu lesen.
Nachhaltiger Konsum
Alltägliche Floskeln wie „Weniger ist mehr“ begegnen uns Tag für Tag. Warum setzen wir nicht klare Zeichen durch Taten? Anhand der Pyramide für nachhaltigen Konsum lässt sich ein nachhaltiges Konsumverhalten sehr gut erklären.
Ebene #1: Nutze das, was du hast!
Bevor du shoppen gehst, checke dein bestehendes Hab und Gut. Der wichtigste Schritt für ein nachhaltiges Leben ist das zu nutzen, was du hast. Bedenke, dass für jedes neue Produkt Ressourcen nötig sind. Die Herstellung erfolgt teilweise sehr ressourcen- und energieintensiv.
Beides verursacht große Emissionen. Egal um welchen Gegenstand es sich handelt, die Faustregel besagt: je länger du deine Dinge nutzt, desto weniger Ressourcen und Energie werden verschwendet.
Ebene #2: Ausleihen
Wenn dir etwas wie z.B. Bücher, Werkzeug, Kostüme oder anderes fehlt, muss du nicht gleich in den nächsten Shop laufen und es kaufen. Stattdessen könntest du in deinem Bekanntenkreis danach fragen und es dir ausleihen. Damit sparst du Zeit und Geld und schonst noch dazu Ressourcen!
Ebene #3: Tauschen
Tauschbörsen sind im Trend wie nie! Ob online oder als Event – besonders Mode & Accessoires werden liebend gern getauscht.
Ebene #4: Gebrauchtes ist nachhaltig
Wenn dir Tauschen zu aufwendig ist, kannst du benötigte Güter auch (regional) gebraucht kaufen. Damit schonst du ebenfalls die Ressourcen und schenkst Dingen, die vielleicht entsorgt werden würden, eine zweite Chance.
Ebene #5: Do it yourself
Selbermachen ist meist aufwendiger als neu kaufen, dafür aber auch nachhaltiger. Selbstgemachte Accessoires wie Schals oder Mützen kannst du genau nach deinem Geschmack gestalten. Selbstgemachte Geschenke bereiten in der Regel mehr Freude als unüberlegte Blitzkäufe.
Auch im Lebensmittel-Bereich kannst du viele Dinge selbst machen. Selbstgekochte Mahlzeiten garantieren dir wertvolle und gesunde Zutaten und du kannst dabei auf Regionalität und Saisonalität achten!
Ebene #6: Neu, aber nachhaltig
Wenn schon neu, dann nachhaltig. In manchen Fällen ist es unvermeidbar, Dinge neu zu kaufen. Dabei solltest du unbedingt auf eine ökologische und faire Produktion aus möglichst langlebigen Materialien achten.
Nachhaltig leben für Einsteiger
Jeder kann im Alltag einen Beitrag dazu leisten, die Umwelt zu schonen und somit die vorhandenen Ressourcen und Lebensräume bestmöglich zu erhalten. Bereits kleine Schritte wie eine saubere Mülltrennung sind ein wichtiger Schritt. Es ist nicht wichtig, alles auf einmal umzusetzen.
Um den eigenen Lebensstil zu überprüfen, kannst du deinen ökologischen Fußabdruck ausrechen. Dieser gibt dir Auskunft darüber, wie hoch dein Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft ist. Außerdem zeigt er dir Möglichkeiten auf, wie du die ökologische Übernutzung verringern kannst.
10 einfache Tipps für ein nachhaltiges Leben
Für ein nachhaltiges Leben musst du irgendwo anfangen. Warum also nicht das neue Jahr als Start nutzen?
Tipp #1: Minimalismus
Alltägliche Floskel, die jedoch wahr ist und sich wie ein roter Faden durchs Leben zieht: weniger ist mehr. Es muss nicht immer das neueste Smartphone oder der aktuelle Modetrend sein – im Gegenteil. Setze stattdessen auf zeitlose Stücke, die du dafür vielseitig kombinieren kannst. Das schont dein Portemonnaie und verschwendet keine Energie!
Tipp #2: Nachhaltiger Konsum durch nachhaltige Alternativen
Du entscheidest, was du kaufst. Im Lebensmittelbereich geht es um Regionalität, Saisonalität Bio-Qualität und vor allem faire Arbeitsbedingungen und faire Produktion. Während Lebensmittel frisch sein sollen, können Gegenstände wie Deko, Kleidung oder anderes durchaus Secondhand gekauft werden.
Tipp #3: Einwegverpackungen meiden
Plastikbeutel werden zum Glück immer seltener verwendet. Zusätzlich gibt es immer mehr plastikfreie Supermärkte, die gänzlich auf jegliche Art von Plastikverpackungen verzichten.
Nachhaltige Alternativen wie Stofftragetaschen und Netzbeutel sind plastikfrei und können beliebig oft verwendet werden.
Vermeide es so oft wie möglich Papiertragetaschen zu verwenden. Sie sind im Vergleich zu Plastiktragetaschen zwar wesentlich nachhaltiger, produzieren trotzdem zusätzlichen Müll, sofern sie nicht anderweitig wieder verwendet werden.
Tipp #4: Bewusst nachhaltig Essen & Trinken
Am gesündesten ist es, frisch gekocht zu essen. Allerdings geht sich das manchmal zeitlich nicht aus, oder man möchte das Restaurantfeeling zu Hause genießen – ohne selbst zu kochen. In diesem Fall macht es Sinn, eigene Behälter mitzunehmen und die Speisen darin verpacken zu lassen. Ansonsten fällt zusätzlicher Müll an, der die Umwelt unnötig belastet.
Dasselbe gilt für Coffee to go – lieber den eigenen Becher mitnehmen und darin abfüllen lassen, statt Einwegbecher zu konsumieren. Für unterwegs sind nachhaltige Trinkflaschen sowieso der Hit. Sie können beliebig oft wiederverwendet werden und halten deine Getränke warm oder kalt, je nachdem wie du es gerade magst.
Hier findest du unsere Auswahl an empfehlenswerten Glas Trinkflaschen von nachhaltigen Herstellern.
Achte darauf, Lebensmittel unverpackt zu kaufen. Bei Fleisch- und Wurstwaren solltest du auf hochwertige Produkte zurückgreifen. Massentierhaltung zählt laut dem World Climate Institute zu den größten Verursachern von Treibhausgassen.
Tipp #5: Nachhaltige Geldanlage
Prüfe deine Geldanlage bei deiner Bank, indem du deren Investitionen hinterfragst. Immerhin liegt dein Geld nicht bloß dort rum, sondern die Bank arbeitet damit. Sinnvolle Investitionen sind ökologische und sozial wertvolle Projekte. Eine nachhaltige Ausrichtung der Bank ist gut für die Umwelt und für dein Investment.
Tipp #6: Achtsamer Konsum: Up- und Recycling
Wir leben aktuell in einer Wegwerfgesellschaft. Dabei gibt es sogar staatliche Förderungen wie z.B. den Reparaturbonus, die deine Reparaturen bis zu einem gewissen Betrag unterstützen.
Wenn Dinge trotzdem mal kaputt gehen, solltest du sie ordnungsgemäß entsorgen. Allerdings gibt es in manchen Fällen die Möglichkeit, Produkte anderwärtig wiederzuverwenden oder sie weiterzuverkaufen – viele Hobbyhandwerker freuen sich darüber!
Tipp #7: Verzichte auf Chemie, setze auf Hausmittel
Für ein sauberes Zuhause sind chemische Reinigungsmittel nicht zwingend notwendig. Mit einfachen Hausmitteln wie Essig, Zitronensäure, Soda oder Natron bringst du jeden Winkel deines Zuhauses zum Glänzen! Ob Backofen reinigen, Flecken entfernen oder Waschmaschine entkalken – in deinem Vorratsschrank findest du wertvolle (Reinigungs-) Schätze!
Tipp #8: Meide Mikroplastik
Dass Mikroplastik schlecht für die Gesundheit ist, ist allen bekannt. Egal ob Shampoo, Spülung, Duschgel oder Kosmetikprodukte – in allen Fällen solltest du vorab die Inhaltsstoffe prüfen und stattdessen auf Produkte in fester Form oder in Papier oder Glas verpackt zurückgreifen.
Verschiedene Apps können dir dabei behilflich sein. Grundsätzlich solltest du naturkosmetische Alternativen verwenden. Damit tust du deiner Gesundheit einen Gefallen und der Umwelt etwas Gutes.
Allerdings ist Mikroplastik auch häufig in Kleidung zu finden. Achte beim Kauf daher auf Naturfasern wie Wolle und Baumwolle – natürlich unter fairen Bedingungen gewonnen und verarbeitet!
Tipp #9: Gib Stromfressern keine Chance
Elektrische Haushaltsgeräte verbrauchen bei der Herstellung Ressourcen und bei der Anwendung Energie. Daher gilt auch hier: weniger ist mehr. Achte lieber darauf, ein Gerät für alles zu besitzen, statt 5 einzelne. Bei neuen Geräten helfen dir die Energielabels nachhaltig zu kaufen und somit Energie zu sparen.
Außerdem kannst du bestehende Glühlampen gegen LEDs austauschen. Damit sparst du langfristig Strom bzw. Geld und reduzierst deinen ökologischen Fußabdruck.
Tipp #10: Weniger Fahren, mehr bewegen
Bewegung ist gut für die Gesundheit und hält dich fit. Im Winter ist Fahrradfahren etwas ungemütlich, allerdings kannst du stattdessen auf öffentliche Transportmittel wie Bus oder Bahn zurückgreifen, statt jedes Mal das Auto zu starten. Wenn‘s gar nicht anders geht, könntest du Fahrgemeinschaften nutzen? Sharing is caring!
Fazit: fair und nachhaltig leben
Du siehst, einfache Änderungen reichen aus, um in ein nachhaltiges Leben zu starten. Viele sind der Meinung, dass ein nachhaltiges Leben mit Einschränkungen und Verzicht verbunden ist. Dem ist nicht so – vielmehr öffnet es neue Möglichkeiten und neue Ideen, den Blickwinkel zu ändern und das Leben bewusster zu leben.
Ein bewusster und nachhaltiger Lebensstil tut deiner Gesundheit gut, schont dein Portemonnaie und leistet einen wertvollen Beitrag für die Umwelt. Nutze neben Ökostrom auch noch Standby-Killer. Saisonales Obst und Gemüse aus der Region unterstützt dich dabei, deinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.
Bevor du Neuanschaffungen tätigst, versuche Dinge zu reparieren, sie anderwärtig zu verwenden oder weiterzuverkaufen. Ansonsten achte, der Umwelt zuliebe, auf eine entsprechende Entsorgung.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind mir ein besonderes Anliegen. Wir versuchen in unserem Haushalt Plastik so gut wie möglich zu vermeiden und legen bei hochwertige Materialien bei Verpackungen und Trinkflaschen besonders großen wert.
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