In diesem Beitrag erfährst du wichtige Informationen über BPA und warum die Auszeichnung BPA frei so wichtig ist. Außerdem zeigen wir dir verschiedene Möglichkeiten, wie du Weichmacher vermeiden kannst.
Was ist BPA?
BPA ist die Abkürzung von Bisphenol A und steckt in vielen Trinkflaschen, Plastikverpackungen oder Dosenbehältern. Selbst die ein oder andere Milchpackung ist damit verunreinigt.
Bisphenol A ist eine synthetische Verbindung auf Kohlenstoffbasis. Leider ist diese Chemikalie nahezu ein fixer Bestandteil unseres modernen Lebens, da es in vielen Bereichen eingesetzt wird. Unter anderem werden Kunststoffwasserflaschen durch BPA bruchsicher gemacht. Selbst in manchen Kaffeedosen oder Bierfässern ist BPA enthalten.
BPA ist eine der meistgenutzten Industrie-Chemikalien weltweit. Sie dient dazu, Kunststoffe besonders weich und dadurch leicht formbar zu machen. Außerdem sind BPA-haltige Produkte besonders leicht und formstabil. Verschiedene Kunststoff-Materialien werden durch die Zugabe von BPA geschmeidiger, flexibler und dehnbarer.
Die Bedeutung von BPA-frei
Produkte, die einen entsprechenden Zusatz „BPA-frei“ enthalten, sollten definitiv frei von Bisphenol A sein. Der Weichmacher ist in vielen Alltagsgegenständen wie Trinkflaschen, Lebensmittelbehältern oder gewöhnlichem Kunststoffgeschirr enthalten. Bei Erwärmung kann sich aus BPA-haltigen Produkten Bisphenol A lösen und in den menschlichen Körper gelangen.
Um die Kleinsten vor dieser Chemikalie zu schützen, wurde 2011 die Herstellung und der Verkauf von Schnullern und Babyflaschen mit Bisphenol A in der EU gesetzlich verboten. Seither sind lediglich BPA-freie Artikel in dieser Kategorie erhältlich.
Wie wirkt BPA auf die Gesundheit?
Zahlreiche Studien belegen eine toxische Wirkung auf den menschlichen Körper. Die Ergebnisse diese Studien haben gezeigt, dass BPA die menschliche Hormonbalance durcheinanderbringt und dabei auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass BPA die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen, Leberproblemen sowie Diabetes negativ beeinflusst. Neueste Forschungen haben gezeigt, dass Bisphenol A ein weiterer Risikofaktor für eine Vielzahl von Verdauungsstörungen sowie entzündliche Darmerkrankungen ist.
Wo ist BPA enthalten?
Den Begriff BPA kennst du sicher von Trinkflaschen, die den Aufdruck „BPA-frei“ tragen. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass BPA nicht bloß in Trinkflaschen enthalten ist. Im Grunde kann jeder beliebige Kunststoff damit behandelt sein. Deshalb ist es so wichtig, dass du beim Kauf jeder Art von Kunststoffen auf die Auszeichnung „BPA frei“ achtest.
Neben Trinkflaschen oder Lebensmittelboxen enthält auch Thermopapier wie bei Kassenbons häufig Bisphenol A. Auch wenn dabei keine direkte Wärmeeinwirkung erzeugt wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich kein BPA löst und dadurch in den Körper gelangt.
Viele Alltagsgegenstände, mit denen Kinder regelmäßig in Berührung kommen, enthalten BPA. CDs, DVDs, Schnuller oder diverse Scheine (Fahrscheine, Kontoauszüge, etc.) sind potenzielle BPA-Träger.
Bisphenol A ist schwer zu meiden
Besonders brenzlig ist BPA-haltiges Spielzeug. Kleine Kinder nehmen verschiedene Gegenstände gerne in den Mund. Spielzeug wird dabei genüsslich abgelutscht und in seiner vollen Pracht erkundet – mit allen Sinnen. Dabei kann eine Menge an BPA in den noch kleinen Menschenkörper gelangen und erheblichen (Langzeit-) Schaden anrichten.
Selbst der Gang zum Zahnarzt ist nicht immer Bisphenol A frei: bei der Herstellung von Kunststofffüllungen und Versiegelungsmassen kommen häufig Stoffe zum Einsatz, die Bisphenol A freisetzen können.
Seit Anfang 2015 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Grenzwert von Bisphenol A deutlich reduziert. Waren es früher 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag, sind es seither nur mehr 4 Mikrogramm. Dieser Wert gilt derzeit aus gesundheitlicher Sicht als unbedenklich.
Wie gelangt BPA in den menschlichen Körper?
Die Chemikalie Bisphenol A ist sehr gut fettlöslich. Unser Körper kann den Stoff sowohl über die Nahrung als auch über die Haut aufnehmen. Sogar mit gewöhnlichem Hausstaub kann BPA über die Atmung in unseren Körper gelangen. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass der Weichmacher über die Mundschleimhaut besonders gut aufgenommen wird.
Durch jegliche Form von Wärmeeinwirkung auf das Verpackungsmaterial können sich Teile der giftigen Chemikalie aus dem Kunststoff lösen und über Lebensmittel, Flüssigkeit oder direkten Hautkontakt in den menschlichen Körper gelangen.
Dazu reicht es bereits aus, eine gewöhnliche Plastikflasche mehrere Stunden direkter Sonnenausstrahlung auszusetzen oder im warmen Auto stehen zu lassen. Bereits bei dieser geringen Erhitzung geht der Stoff direkt ins Getränk über.
Aus demselben Grund solltest du vermeiden, heiße Getränke oder Nahrung in BPA-haltige Behälter zu füllen. Auch auf diesem Weg bannt sich der Weichmacher durch die Erhitzung seinen Weg in den menschlichen Körper.
Alternativen zu BPA
Es gibt auch Kunststoffe, die keine giftigen Weichmacher enthalten und somit aus gesundheitlicher Sicht unbedenklicher sind:
1. Tritan
Plastik ohne BPA wird häufig aus Tritan oder Polypropylen hergestellt. Beide Stoffe gelten als nachhaltigere Alternativen zu Plastik. Tritan ist ein innovativer, thermoplastischer Polyester und wird überwiegend für Trinkflaschen eingesetzt. Er ist geschmacks- und geruchsneutral, wärmebeständig, bruchsicher und bis 80 Grad Celsius spülmaschinenfest. Das geringe Eigengewicht ist auch ein charakteristisches Merkmal.
Sowohl die FDA (US Food and Drug Administration) als auch die EFSA (European Food and Safety Association) haben Tritan in der Medizintechnik und in der Baby-Ernährung zur Verwendung freigegeben.
2. Polypropylen
Wenn wir von Plastik reden, meinen wir durch komplexe Herstellungsverfahren gewonnene Kunststoffe aus Erdöl und unterschiedlichen Zusatzstoffen. Polypropylen (PP) besteht aus Ethylen und Propylen. Beide Gase bestehen wiederum aus Rohöl. Im Gegensatz zu Bisphenol A enthält auch Polypropylen keine schädlichen Weichmacher und bleibt bis zu Temperaturen um die 0 Grad Celsius elastisch. Wird es jedoch UV-Strahlung ausgesetzt, setzt die Zersetzung ein.
PP wird überwiegend für Verpackung von Lebensmittel verwendet. Joghurtbecher, Flaschenverschlüsse oder Strohhalme sind dabei nur ein Bruchteil des Einsatzgebietes. Auch bei diversen Gegenständen kommt Polypropylen als Verpackungsmaterial zum Einsatz. So werden Textilien wie Sport- oder Outdoorbekleidung, Teppiche, Kindersitze, Fahrradhelme, uvm. damit verpackt.
Plastik schadet der Umwelt
Auch wenn es gegenüber Bisphenol A wesentlich gesünder ist, schadet jegliche Form von Plastik der Umwelt. Aufgrund der kurzen Lebensdauer bleibt Plastikmüll viele Jahrzehnte lang erhalten und zerreibt sich dabei in kleinste Teilchen – Mikroplastik.
Speziell im Meer ist Mikroplastik besonders schädlich, da die Meeresbewohner die Teilchen verschlucken und sich somit selbst vergiften. Außerdem landet ein nicht zu kleiner Anteil an Mikroplastik im Grundwasser.
Deshalb ist es nachhaltiger und umweltfreundlicher Materialien aus nachwachsenden oder abbaubaren Rohstoffen wie Papier, Holz oder Bambus zu verwenden.
5 Tipps, wie du BPA vermeiden kannst
Im Folgenden haben wir dir die wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt, damit du in Zukunft BPA gekonnt vermeiden kannst:
Tipp #1: Verwende Alternativen
Mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen zu Kunststoffflaschen oder -behältern. Für Glas Trinkflaschen eignet sich sowohl stabiles und robustes Borosilikatglas als auch herkömmliches Glas. Auch Trinkflaschen aus Edelstahl sind nicht nur eine gesunde, sondern auch noch eine umweltfreundliche Alternative zu Kunststoffflaschen.
Tipp #2: Umfüllen
Um BPA im Alltag zu vermeiden, solltest du jegliche Art von Kunststoffbehälter vermeiden. Wenn du Dosen oder Konserven öffnest, fülle die nicht benötigte Menge umgehend in wiederwendbare Schraubgläser um.
Tipp #3: Der nächste Zahnarztbesuch
Achte beim nächsten Zahnarztbesuch darauf, welche Art von Kunststofffüllung verwendet wird oder erkundige dich danach. Mittlerweile gibt es genauso gute Alternativen, die völlig BPA frei sind.
Tipp #4: Hygiene
Viele Kassenbons enthalten Bisphenol A. Um damit nicht in Berührung zu kommen, kannst du vollends darauf verzichten. Trotzdem solltest du regelmäßig deine Hände waschen. Achte auch darauf, dass deine Kinder nicht mit den Kassenbons spielen.
Tipp #5: Hitze vermeiden
Besonders bei der Zubereitung von Babynahrung solltest du auf keinen Fall heißes Wasser in Kunststoffflaschen geben oder Babynahrung in Kunststoffgefäßen erhitzen. In puncto Babynahrung solltest du auf jegliche Art von Kunststoff verzichten.
Fazit zum Thema BPA bzw. BPA frei
Phthalate wie Bisphenol A sind sogenannte Weichmacher, die bei der Plastikproduktion eingesetzt werden, um Kunststoffe elastischer und geschmeidiger zu machen. BPA ist die am meisten verwendete Industrie-Chemikalie und kann sich auf den menschlichen Hormonhaushalt auswirken.
Außerdem kann BPA die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen und unter Umständen schwerwiegende Krankheiten hervorrufen. Neben den schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, ist auch der negative Einfluss von Plastik auf die Umwelt wichtig zu erwähnen.
Um der eigenen Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes zu tun, ist es sinnvoll möglichst auf Plastik zu verzichten und stattdessen auf nachhaltige Materialien wie Holz, Bambus oder Glas zu setzen. Glas wächst zwar nicht nach, kann jedoch wesentlich einfacher und umweltfreundlicher recycelt werden. Daneben enthält es weder Weichmacher noch andere gesundheitsschädliche Substanzen.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind mir ein besonderes Anliegen. Wir versuchen in unserem Haushalt Plastik so gut wie möglich zu vermeiden und legen bei hochwertige Materialien bei Verpackungen und Trinkflaschen besonders großen wert.
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